Die VDT-Schau 2014 führte uns in der letzten Schausaison in den Süden unseres Landes nach Ulm. Unser SV nutzte diese Präsentationsgelegenheit und war mit einer Sonderschau vertreten. Obwohl man die Gegend um Ulm nicht gerade als eine „Giant Homer Hochburg“ bezeichnen kann, war die Meldezahl von 79 Tieren letztendlich unter den gegebenen Umständen akzeptabel. Die weiteren „SV-Glanzlichter“ der Saison waren zweifellos die Lipsia Schau in Leipzig und natürlich unsere Hauptschau in Halle. Wenn man bedenkt, dass diese drei Großschauen innerhalb von 3,5 Wochen stattfanden, war es fast selbstverständlich, dass der Großteil der aktiven Züchter in Ihrer näheren Umgebung Ihren Höhepunkt auswählte. Der finanzielle Aspekt spielt da sicher auch eine Rolle. Nichtsdestotrotz hatten die Ulmer Zuchtfreunde eine äußerst attraktive VDT-Schau auf die Beine gestellt. Es herrschte ein sehr angenehmes Klima, alles war bestens durchorganisiert und die Schau war einer VDT-Schau jederzeit würdig.

Kommen wir nun zum eigentlichen Schaubericht. Mir wurde die Ehre zuteil, die Bewertung der Giant Homer zu übernehmen. In verschiedenen Farbenschlägen wurden zum Teil sehr hochwertige Kollektionen vorgestellt.

Den Reigen eröffneten 13,9 in Blau mit schwarzen Binden. Der absolute „Kracher“ fehlte. Bei fast durchweg richtiger Größe und verbesserter Gefiederfestigkeit war ein sehr breites Spektrum bei den Wünschen zu verzeichnen. Mehr Halslänge, Vorkopf gerundeter, mehr Unterbrustfülle, Schwanzgefieder geschlossener, mehr Schnabelsubstanz, Warze eingebauter, Haltung waagerechter, Auge freier und Nackengefieder anliegender, waren die häufigsten Wünsche. Nur 3 x gut unterstreicht dennoch die sg Durchschnittsqualität. Gut gab es für einen reichlich zarten Körper!, ein zu flaches Kopfprofil und eine, für ein Jungtier sehr aufgeworfene Warze- fast zur Stülpwarze neigend. Die beiden Spitzentiere standen mit HV in den Alttierklassen.

2,4 in Blaudunkelgehämmert mit sg kurzer, keiliger Form und der gewünschten Körper- tiefe. Knappe Standhöhe, mehr Schnabelsubstanz und etwas anliegenderes Gefieder waren die wichtigsten Wünsche. Ein recht ordentlicher Dunkler war einfach zu locker im Gefieder und reichlich breit im Schwanzgefieder. Eine Überraschung die Qualität der 4,2 in schwarz. Prima Formen, sg Köpfe und recht ordentliche Gefiederqualität. Obwohl farblich noch „Luft nach oben“ besteht, gab es aufgrund der genannten sehr erfreulichen Eigenschaften V und HV auf diese kleine Kollektion.

Eine weiße Täubin aus der Kollektion von Jürgen Wolfgram auf der VDT-Schau in Ulm mit V 97P bewertet

Die rotfahlen Bindigen (2,1) und Gehämmerten (2,5) sollten bei richtiger Größe noch etwas kürzer und keiliger und auch gerundeter in den Köpfen werden. Ein Prachtstück die 0,1 von Struck. Nur das Auge sollte freier sein (HV).

Die überragende blauschimmel Täubin auf der VDT-Schau in Ulm mit V 97P bewertet von unserem Zuchtfreund Egid Plank

Die 4,3 Gelbfahlen sind wieder im Kommen. Mayerhofer zeigte was derzeit machbar ist und konnte mit HV glänzen. Mit 10,11 waren die Weißen fast der stärkste Farbenschlag! Es ist schon beeindruckend was hier von den Züchtern geleistet wurde. Vor wenigen Jahren noch eine unserer größten Sorgenkinder, hat sich der Farbenschlag prächtig entwickelt. Einige Tiere mit Kehlfalten und spitzen Köpfen mussten zurückgestuft werden, aber ansonsten eine recht ordentliche Kollektion. Mit V und 2 x HV konnte Wolfgram glänzen.

Zum Abschluss 2,4 in Blauschimmel. Die anderen Sorgenkinder der letzten Jahre überzeugten hier, wenn auch nur mit einer kleinen Kollektion. Plank zeigte dabei einen wunderbaren Vertreter, der für mich der absolute Kracher und das schönste Tier der Sonderschau war. Kurz, keilig mit klasse Kopf und Gefieder. Von unseren SV Mitgliedern konnten sich Jürgen Wolfgram und Peter Mayerhofer, über den Deutschen Meistertitel freuen. Herzlichen Glückwunsch.

Arndt Trepte